Das Leben um 1260

Das Leben um 1260 ähnelt, obwohl schon beginnendes Spätmittelalter doch mehr dem Hochmittelalter.
Da der Wechsel vom  Hoch- zum Spätmittelalter am Interregnum festgemacht wird sind kaum Unterschiede zur Zeit um, beispielsweise,1240 auszumachen. Die grossen, gravierenden Unterschiede beginnen mit der Pest um 1350, wo sich für die Überlebenden ein neues Welt- und Lebensgefühl eröffnete.

Das ständische System galt den Menschen des Mittelalters als feste, von Gott gegebene Ordnung, in der jeder seinen unveränderlichen Platz hatte. Für den Adel und den dritten Stand galt, dass jeder in seinen Stand hineingeboren wurde. Ein Aufstieg war in der Regel nicht möglich.
Verdienst oder Reichtum hatten kaum Einfluss auf die Ständezugehörigkeit.
So konnte etwa ein Bürger, der als Kaufmann zu viel Geld gekommen war, wesentlich vermögender sein als ein armer Adliger.
Das ständische System ist ein statisches Gesellschaftsmodell. Nicht von ungefähr haben statisch und status, das lateinische Wort für Stand, dieselbe etymologische Herkunft. In der mittelalterlichen Theorie waren den drei Hauptständen bestimmte Aufgaben zugewiesen. Der erste Stand hatte für das Seelenheil zu sorgen, der zweite Stand sollte Klerus und Volk gegen Feinde verteidigen, Aufgabe des dritten Standes (ca. 90% der Bevölkerung) war die Arbeit. Entsprechend der Stellung in der Gesellschaft hatte man sich einer standesgemäßen Lebensweise zu befleißigen. Dazu gehörte z. B. auch, dass jeder Stand bestimmten
Kleidungsvorschriften unterworfen war.

Als Interregnum (eigentlich Zwischenherrschaft, hier eher im Sinne von Zwischenzeit gebraucht) bezeichnet man in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches die Periode zwischen der Absetzung Kaiser Friedrichs II. durch Papst Innozenz IV. im Jahre 1245 und der Wahl Rudolfs I. im Jahre 1273. Im Allgemeinen wird der Beginn des Interregnums mit dem Tode Friedrichs im Jahre 1250, im Besonderen mit dem Tode Konrads IV. im Jahre 1254 (und selten mit dem Wilhelms von Holland im Jahre 1256) angesetzt.
Das Interregnum kann als eine Übergangsphase betrachtet werden: Die alte Ordnung zerbrach und schuf eine Entwicklung, in der die Landesfürsten zu den neuen Träger der staatlichen Ordnung aufstiegen, und auch die Städte emanzipierten sich durch das an Reichtum gewinnende Bürgertum und traten somit selbstbewusster gegenüber den Fürsten auf. Durch dieses Stadium wurde allerdings auch die Kleinstaaterei ausgelöst, die es dem Reich über Jahrhunderte schwer machte, zu einem geschlossenen Staatsgebilde zu werden.
Durch die anarchischen Zustände litten die Städte sehr, überall waren Handelsreisende und Kaufleute der Gefahr ausgesetzt von Raubrittern überfallen oder verschleppt zu werden.

Wegen der Schwäche der Reichsgewalt gingen die Städte dazu über, sich gemeinschaftlich selbst zu helfen, und begannen sich in Städtebünden, z.B. der Hanse, zusammenzuschließen.

Die Schwächung der Feudalherren und gleichzeitige Stärkung der Städte zog Teile der Bauern, in der Regel Hörige, in die Städte.
Wenn es ihnen gelang 1 Jahr und 1 Tag (über Jahr und Tag) dort zu leben, ohne das ihr Herr sie zurückholte waren sie aus der Leibeigenschaft entlassen (Stadtluft macht frei).

 
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